Bereits zum zehnten Mal hat die VfA-Bezirksgruppe Köln und Niederrhein im Rahmen einer Bachelor-Feier an der TH Köln den Sonderpreis Mut für eine Bachelor-Thesis verliehen. Der Preis zeichnet jeweils eine Arbeit aus, die besonderen Mut beweist, und zwar mit Blick auf Baukultur, Aufwertung des öffentlichen Raumes, die Schaffung von Werten und Nachhaltigkeit. Der Preis ist mit 500 EUR dotiert und umfasst außerdem eine Mitgliedschaft in der VfA sowie die kostenlose Teilnahme an Veranstaltungen.

Prof.in Dr. Zinser-Junghans (TH-Köln), Felix Weber (Preisträger), Jürgen Kaiser (VfA), Martin Sulke (VfA). Jürgen Kaiser und Martin Sulke (beide Vorstand VfA Köln und Niederrhein ) haben den Preis anlässlich der feierlichen Bachelorfeier von übergeben. | Fotos: Jürgen Kaiser, Denise Zorn

Gewinner des Preises ist in diesem Jahr Felix Weber, dessen Bachelor-Thesis 23/24 sich mit Umbau und Erweiterung des Vereinsheim des Rhein-Kanu-Clubs (RKC) in Köln auseinandersetzt. Das zweistöckige Vereinsheim beherbergt im Erdgeschoss Lagerräume für Bootsanhänger und Vereinstransporter. Im Obergeschoss befinden sich ein multifunktionaler Raum, eine Küche, Umkleiden, ein Kraftraum, ein Technikraum und eine Terrasse. Das Obergeschoss ist auf einem vorhandenen Stahlbetonskelettgebäude errichtet. Das Vereinshaus ist südlich von Köln in Rodenkirchen in einer Grünanlage mit altem Baumbestand unmittelbar am Rhein gelegen.

Die Begründung der Jury lautet: Mutig wird ein großer Teil des neu Geplanten schwimmend ins Wasser gesetzt. Was ist näherliegend bei Hoch- und Niedrigwassergebieten, als die Herberge, das Café und die Gemeinschaftsflächen dem Wasserstand schwimmend anzupassen? Die Gebäude sind ganz nah dort, wo die gewünschten WasserwandererInnen ankommen. Zudem ist dieser Entwurf demontierbar, veränderbar, transportierbar und damit nachhaltig.
Fotos: Jürgen Kaiser, Denise Zorn

Daraus ergaben sich die Bestimmungen für den Bestand: Der vorhandene Baumbestand war zu erhalten. Wegen der Lage im Hochwasserbereich können im Erdgeschoss nur Lagerräume, Werkstätten und nicht empfindliche Räume untergebracht werden. Schließlich sollte das Stahlbetonskelett mit Decke erhalten bleiben.

Das Obergeschoss konnte verändert und sollte erweitert werden, ebenso die Lagerflächen für Boote und Zubehör. Die Erschließung und Organisation des Obergeschosses sollte überarbeitet werden. Terrassen waren zu planen und zuzuordnen. Ferner sollte ein Wanderstützpunkt mit Übernachtungsmöglichkeiten für Kanureisende zu Wasser errichtet werden. Dieser sollte ebenso für Bootsbauseminare nutzbar sein. Hierzu gab es ein ausführliches Raumprogramm. Zu den geforderten Leistungen gehörte unter anderem die Erstellung eines Schwarzplans, Analyse der Situation, Konzeptherleitung, Lageplan, alle Grundrisse, Schnitte, Ansichten und diverse Modelle.

 

Zusätzlich zu den geforderten Leistungen hat Herr Weber ein Schnittmodel der Schwimmpontons erstellt und ein Becken mit dem gesamten Modell, in dem durch Zuführung von Wasser die Wasserstände und das Aufschwimmen simuliert werden können. | Fotos: Jürgen Kaiser, Denise Zorn

Die Jury tagte am Tag vor der Preisverleihung unter dem Vorsitz von Sarah Escher (stellv. Vorsitzende BDA-NRW), Prof. Dr. Daniel Lohmann (TH Köln) und Jürgen Kaiser (VfA) in den Räumen der TH Köln. Nach zwei Rundgängen kam die Jury zu dem einstimmigen Ergebnis, die Arbeit von Felix Weber mit dem Mut-Preis auszuzeichnen. Die Arbeit wurde von Prof.in Dr. Nadine Zinser-Junghans und Prof. Dr. Michael Müller betreut (beide TH Köln).