Am Donnerstag, den 19.10.2023 fand im Pfarrheim der evangelischen Johannes Gemeinde Dorsten in zentraler Lage der Innenstadt zum zweiten Mal in diesem Jahr das Dorstener Dialogforum Planen und Bauen statt. Das Dialogforum Planen und Bauen wird regelmäßig gemeinsam von den Architektenverbänden Bund Deutscher ArchitektInnen (BDA), der Vereinigung freischaffender ArchitektInnen (VfA) sowie der Stadt Dorsten durchgeführt.

Nach einer kurzen Begrüßung gab der Stadtbaurat, Herr Lohse, einen Einblick in zwei von vielen aktuellen baulichen Herausforderungen in Dorsten. So stehen einige Transformationen städtebaulich prägender Kirchengebäude an. Herr Lohse berichtet von der Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen sowie den frühzeitigen Bemühungen um öffentliche Förderungen.

Eckhard Frodermann (Architekt), Susanna Schönrock-Klenner (Moderation), Ralf Badura (Architekt VfA), Diana Jägers (Leiterin MHKBD.NRW), Holger Lohse (Stadtbaurat Dorsten) | Foto: VfA

Eine weitere Herausforderung sieht der Stadtbaurat in der Gefahr von Starkregen. Neben den Werkzeugen von Starkregengefahrenkarte, Starkregenrisikokarten, Auslegung der Kanalisation, etc. fordert der Stadtbaurat die teilnehmenden Architekten auf mehr Sorgfalt bei dem objektbezogenen Überflutungsschutz zu tragen. Anhand von Risikokarten wurden die Kolleginnen und Kollege für die in Dorsten besonders gefährdeten Bereiche sensibilisiert.

Der Fokus der Veranstaltung lag allerdings bei der geplanten Novellierung der Landesbauordnung NRW 2024. Hierzu konnte als Referentin Diane Jägers, Leiterin des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes NRW gewonnen werden. Frau Jägers berichtet zunächst über den Stand des Gesetzgebungsverfahrens. Demnach werden vermutlich vom Entwurf bis zur geplanten Verabschiedung nicht mehr als 1 Jahr in Anspruch nehmen.

Änderungen und Neuregelungen sind u.a. im Bereich von neu geregelten Abstandsflächen von Windrädern, entfallenden Abstandsflächen Wärmepumpen, Verpflichtung von Einsatz von Solarenergie, Erleichterung von Holzbauweisen und Vermeidung von Schottergärten zu erwarten.

Mit viel Diskussion und Kritik seitens der Architektenschaft wurden die geplanten Änderungen zur Reduzierung des Prüfumfangs, die kleine Bauvorlageberechtigung durch Handwerksmeister sowie der Erweiterung der Genehmigungsfreistellung bis zur Gebäudeklasse 4 aufgenommen.

Der digitale Bauantrag ist nach Einschätzung von Frau Jägers in 2-3 Jahren zu erwarten, langfristig soll der Bim-basierte Bauantrag Entlastung hier den Bauordnungsämtern weitere Entlastung bieten.
Im Anschluss des Vortrags wurden durch Frau Jägers Fragen aus dem Podium beantwortet. Die nächste Veranstaltung ist für das Frühjahr 2024 geplant.